Im März 2019 wurde das pdf des Buches „Reichsverfassungsurkunde“ von Emil Riedel zum eintausendsten Mal von unserem Server heruntergeladen. Weil das Interesse so groß und der Inhalt des Buches so wichtig ist, wurde Anfang April angeregt, das Buch, das bislang entweder – wenn man Glück hat – antiquarisch oder als pdf erhältlich ist, aus der deutschen Schrift (Fraktur) in die Antiquaschrift zu übertragen um den Inhalt des Buches so im weltweiten Netz zugänglich zu machen. Heute nun, 50 Tage später, ist es soweit:
https://reichsverfassungsurkunde.bismarckserben.org/
stellt den Inhalt des Buches und damit einen Wissensschatz online bereit.
Warum dieses Buch so wichtig ist.
Wir leben in einem (Des)Informationskrieg, insbesondere was den rechtlichen Charakter des deutschen Staates betrifft. Es sind viele Propagandisten am Werk, die haltlose Behauptungen aufstellen – also lügen – und dann dazu auffordern, das Gegenteil zu beweisen: Das Deutsche Reich sei ein Staatenbund und ein Verein, Bismarcks Reichsverfassung sei eine Verordnung, die Gliedstaaten hätten ihre volle Souveränität behalten oder nur einen kleinen Teil davon ans Reich abgegeben, damit der Kaiser wirken kann. Mit Emil Riedels Buch können von nun an alle diese Behauptungen einer harten Nagelproben unterzogen werden: Da Riedel alle relevanten Gesetze referenziert und erläutert, können haltlose Behauptungen mit seiner Hilfe leicht entlarvt und widerlegt werden.
Riedel’s Perspektive.
Als Emil Riedel sein Buch „Reichsverfassungsurkunde“ im Juli 1871 fertigstellte, bekleidete er das Amt eines königlich bayrischen Oberregierungsrath. Sein Staat, Bayern, war der letzte Staat, der dem Norddeutschen Bund beigetreten ist und dadurch den ewigen Bund des Deutschen Reiches besiegelte. Als Beamter der bayrischen Verwaltung hat er systematisch dargestellt und erläutert, was sich für seinen Staat mit dem Eintritt in den ewigen Bund geändert hat. Am Beispiel des Kgr. Bayern lässt sich aus der Perspektive seines Gliedstaates nachvollziehen, wie das Deutsche Reich organisiert ist und welche Auswirkungen die Bundesmitgliedschaft für die Staaten aber insbesondere für die Staatsangehörigen der Einzelstaaten – die Deutschen – hat und wie die sich daraus ergebenden staatsrechtlichen Veränderungen praktisch umgesetzt wurden.
Der Autor: Emil Riedel.
Wie geschildert war Emil Riedel zur Zeit der Reichsgründung 1871 königlich bayrischer Oberregierungsrath. Später wurde er zunächst Bundesrathsbevollmächtigter für das Königreich Bayern, dann bayrischer Staatsminister der Finanzen. Fachliche Kompetenz kann man diesem verdienten Mann also nicht absprechen.
Ein Wunsch.
Es wurden viele viele Stunden freiwillige Arbeit investiert, um dieses wichtige Wissen wieder zugänglich zu machen. Es ist sehr zu wünschen, dass „Riedel online“ für zukünftige Diskussionen als Referenz genutzt wird.
Favoriten.
Das ganze Buch ist hochinteressant und es ist zu empfehlen, es systematisch, beginnend mit Seite 1, zu lesen. Dennoch wollen wir hier die Favoriten derjenigen vorstellen, die mit der Portierung des Buches beschäftig waren:
Artikel 3 der Reichsverfassung – Das Indigenat (sprich: die Deutschen) ausführlich erläutert, dazu
III. Abschnitt Freizügigkeit nebst dem Gesetz über die Freizügigkeit.
Artikel 11 der Reichsverfassung – Das Präsidium des Bundes.